9
Dez
2008

Technodokus

Plexifilm stellen ihre – okaye, aber dann doch nicht so pralle – Techno-Doku »High Tech Soul: The Creation of Techno Music« zum Stream bei vimeo bereit.

Die vor kurzem erst erschienene Doku »We Call It Techno!« von Maren Sextro und Holger Wick ist da wesentlich interessanter, beschäftigt sich aber fast auschließlich mit den Technopolen Frankfurt und Berlin zur großen Rave-Zeit – das aber mit wahnsinnig viel Originalfilmmaterial von anno dunnemals und den entsprechenden Augen- resp. Ohrenzeugen, denen man durchaus auch ansieht, wie alt Techno inzwischen geworden ist.

Außerdem gab’s da ja noch Maja Classen »Feiern«, auf den man auch getrost hätte verzichten können. Ein paar Kumpels und drei, vier Technogrößen aufm heimischen Sofa Schmusefragen nach dem Geheimnis der Nacht zu stellen, reicht halt nicht für ne interessante Doku. Da halte ich es mit Miss Kittin: »You can philosophize forever, you will never find the words. When was the last time you sweat on a dance floor?«

[via]

8
Dez
2008

Goetz und Lottmann

»Die sicherste Weise, einen Stammplatz in der Literaturgeschichte abzukriegen, ist, sich mit allen Mitteln unumkehrbar mit dem Namen des größten lebenden Dichters aller Zeiten zu verknüpfen. Früher schrieb man irgendeinen belanglosen Brief an Goethe – dann wird man noch hunderte Jahre später mindestens in einer Regestausgabe namentlich erwähnt. Und, anderes Beispiel, Karl Ludwig Sand hat Kotzebue ermordet – das reicht immer noch für jedes mittlere literaturgeschichtliche Kompendium. Usw.

Und Joachim Lottmann hat als Erster überhaupt erkannt, dass Rainald Goetz, zumindest in den Jahren 2001 bis 2006, in denen er durch Nichtveröffentlichung hervortrat (ein performativer Akt, der unbedingt zum Œuvre zu rechnen ist), der Goethe unserer Zeit war. Schon vorher hatte Lottmann kaum einen Text geschrieben, ohne Goetz zu erwähnen, und das setzte er systematisch fort (zuletzt hier , hier, hier). Es hat ganz sicher funktioniert: Keine Literaturgeschichte wird je über Goetz sprechen können, ohne »Die Goetz-Rezeption bei Joachim Lottmann« unerwähnt zu lassen. […]«

>>> Der Umblätterer: Die Wahrheit über Joachim Lottmann

22
Nov
2008

...

Ich kann mich ja auch immer wieder ausgiebigst über die Möglichkeiten und Gleichzeitigkeiten des Mediums freuen. Martin Lindner über sich überlagernde Aktion/Reaktion anläßlich des gestreamten Diederichsen-Vortrages Warum es keine Popkultur gibt:

»als ich über Twitter gehört habe dass Diederichsen in Österreich am selben tag, in einer stunde, eine Pop-Vorlesung hält, jemand vorschlug das live zu streamen, das über make.tv sofort gemacht wurde, ich am heimischen schreibtisch dabei war, das live ins blog mitschrieb, dann in einem neuen blog post gedanken zu einer frage bündelte, die ich in Twitter als solche verlinkte, und die frage dann 5 minuten später vorgelesen und sorgfältig beantwortet wurde, und ich die antwort auch gleich hier mitschrieb, und Diederichsen fragte, wer sie gestellt hatte, und dann dieses Blog genannt wurde, das genaugenommen (im "Aging of Pop" thread) eine sehr späte wiederaufnahme der alten Spex/Sounds-kulturfragen war, undsoweiter undsofort ...
das ist zirkulation in einem unfassbaren tempo, das sich quasi selbst überholt. schwindlig machend. aber ein medium, das so etwas kann, *muss* doch revolutionär sein.«

>>> zirkulation/schwindel

Schnee

»und das still gedachte dann auch wirklich laut aussprechen, denn die wette gegen sich selbst ist eh längst verloren: den taxifahrer darum bitten, noch eine runde weiterzufahren, denn der song ist ja noch nicht zu ende.«

>>> argh!

Frost/Nixon: The Original Watergate Interviews

1977 war das Jahr in dem Sir David P. Frost den damals nicht mehr amtierenden Richard Nixon zum Interview bat. Ursprünglich war geplant, die Gespräche über 12 Tage und 24 Stunden laufen zu lassen. Letztendlich dauerte das Interview geschlagene 29 Stunden. In diesen 29 Stunden gelang es Frost, Nixon zu brechen. Der zu Beginn noch jegliche Beteiligung an einer Verschwörung verleugnende Nixon entschuldigte sich schließlich beim amerikanischen Volk und gab zu, in die Watergate-Vorfälle involviert gewesen zu sein. Er wird sich davon bis zu seinem Tod 1994 nie mehr erholen.

Am 2. Dezember erscheint die DVD »Frost/Nixon: The Original Watergate Interviews« bei Liberation Entertainment (wo vor kurzem auch einen gute Doku zu Larry Flint erschien), die einen 90minütigen Zusammenschnitt des Interviews enthält. Auf die Gesamtedition muß also noch gewartet werden – sollte sie überhaupt irgendwann erscheinen. Im letzten Jahr bereits erschien das sehr empfehlenswerte Buch »Frost/Nixon: Behind the Scenes of the Nixon Interviews« als Paperback bei Harper Perennial.

Diese Woche war Frost, immer noch klug, distinguiert, humorvoll und äußerst charmant bei John Stewart. Das Video ist hier zu sehen:

Frank Sinatra Has a Cold

Anläßlich der Feierlichkeiten zum 75. Geburtstages des Esquires veröffentlicht das Magazin sieben Texte, die Geschichte schrieben. Einer davon ein Portät Sinatras:

»In the winter of 1965, writer Gay Talese arrived in Los Angeles with an assignment from Esquire to profile Frank Sinatra. The legendary singer was approaching fifty, under the weather, out of sorts, and unwilling to be interviewed. So Talese remained in L.A., hoping Sinatra might recover and reconsider, and he began talking to many of the people around Sinatra -- his friends, his associates, his family, his countless hangers-on -- and observing the man himself wherever he could. The result, "Frank Sinatra Has a Cold," ran in April 1966 and became one of the most celebrated magazine stories ever published, a pioneering example of what came to be called New Journalism -- a work of rigorously faithful fact enlivened with the kind of vivid storytelling that had previously been reserved for fiction. The piece conjures a deeply rich portrait of one of the era's most guarded figures and tells a larger story about entertainment, celebrity, and America itself. We're very pleased to republish it here.«

>>> Gay Talese: Frank Sinatra Has a Cold [via]

All These Things









Sebastian verfolgt auf Flickr seine All These Things-Reihe mit Polaroids (oder Poladroids?). Oben meine Favoriten, aber den Rest sollte man sich auch mal geben.
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