9
Mai
2007

»Wenn ich sage, die Realität ist verschwunden,

dann meine ich damit das Prinzip der Realität samt dem ganzen damit verbundenen Wertesystem. Schon der Begriff des Realen setzt einen Anfang voraus, Zweckbestimmtheit, Vergangenheit, Zukunft, Kontinuität, Ursachen und Wirkungen, kurz gesagt, Rationalität. All das verschwindet bei der Vernichtung des Realen. Das ist das perfekte Verbrechen. Doch mit dieser Aussage greife ich schon ein wenig vor, denn diese verbrecherische Perfektion könnte nur erreicht werden, wenn der Virtualisierungsprozeß der Welt bereits abgeschlossen wäre. Soweit sind wir -noch nicht, und wie im Kriminalroman ist das Verbrechen niemals perfekt. Unsere Situation ist eher die, wie sie Borges in seiner Fabel von Landkarte und Territorium beschrieben hat. Borges sieht Fetzen der Karte auf der Fläche des Territoriums vermodern. Doch in unserem Fall wäre es eher umgekehrt: Auf der Fläche der Karte, der virtuellen Abstraktion des Territoriums, treiben nur noch ein paar Fetzen des Realen.«

>>> Baudrillard: Das perfekte Verbrechen
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